DISCLAIMER: Das hier ist wahrscheinlich der längste Blogbeitrag bisher und es geht ausschließlich um Autos :) Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit meiner Karre. Allerdings macht sie doch mittlerweile auch manchmal bei normaler Geradeausfahrt komische Geräusche. Da diese Geräusche und Vibrationen eindeutig vom Lenkgestänge kommen, hab ich mich dazu entschieden, meine Zeit hier zu nutzen, das Problem anzugehen. Das hat direkt mehrere Vorteile: In dem Zustand zu verkaufen wäre wohl sowohl schwierig als auch etwas fahrlässig, weshalb eine Reparatur sich am Ende sogar bezahlt machen könnte. Der erste Weg brachte mich zu einem Chevrolet Händler. Da das Problem scheinbar nicht so ganz einfach war sollte ja der Hersteller wissen, was zu tun ist. Als ich das moderne und teure Firmengebäude gesehen habe dachte ich mir schon, dass das eventuell ein schwieriges Unterfangen werden könnte und ich sollte recht behalten. Nachdem ich den richtigen Eingang gefunden habe fragte mich der Mitarbeiter zuerst, ob ich einen Termin hätte. Den hatte ich natürlich nicht und er bot an, mir einen Termin zur Diagnose nächste Woche zu machen. Das würde auch nur $208 kosten. Wenn ich dann die tatsächliche Reparatur in Auftrag gebe würde das aber verrechnet werden. Schnurstracks auf dem Weg zum Auto hab ich Google Maps befragt, wo denn der nächste Hinterhofmechaniker ist. Dort angekommen kam direkt ein Mechaniker und machte eine kurze Probefahrt. Ich sollte das Auto am nächsten Tag vorbeibringen, damit es auf einer Hebebühne inspiziert werden kann. Am nächsten Tag machte ich mich also auf den Weg, ließ den Schlüssel da und lief 20 Minuten zu Starbucks, um von dort aus etwas zu arbeiten. Nach 5 Stunden mache Starbucks zu und ich lief zurück zum Auto. Eigentlich wollten die sich melden, aber ich wollte nicht noch länger warten. Ab dann wurde es etwas absurd. Als ich dort ankam war das Auto noch auf der Bühne und die Dame am "Empfang", der eher ein vollgemüllter Raum mit 2 Stühlen und einem Schreibtisch war, meinte, ich sollte noch etwas warten. So konnte ich hautnah miterleben, wie hier gearbeitet wurde. Der Mann hat der Frau versucht zu erklären, welches Teil bestellt werden sollte, und die Frau hat es am Telefon jemandem von einem Autoteilehandel erklärt. Diese Abstimmung hat bestimmt 20 Minuten gedauert, da niemand der Beteiligten den Namen des Bauteils benutzt hat. Nachdem ich etwas gegoogelt und der Frau den Namen gesagt hat ging es etwas vorwärts. Die Frau meinte noch ob ich auf meinem Handy noch bei einem anderen Händler schauen könnte, was das Teil da kostet. Ich war also tatsächlich Teil der Lösung! Ich hatte mich vorher kurz gefragt, wo der Unterschied zwischen einem offiziellen Chevrolet-Händler und einer Hinterhofwerkstatt ist, aber der ist jetzt sehr deutlich. Und ich bin eher Fan der Hinterhofwerkstatt, das waren zwar absolute Chaoten, aber sehr nett. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie mich noch auf ein Feierabendbier eingeladen hätten. So musste ich mich mit dem WLAN-Code zufrieden geben, aber das ist ja auch schon mal etwas. Irgendwann (nach 60 Minuten hin und her, mit der Frau sprechen, mit dem Mechaniker sprechen, mich aus Langeweile mit einem anderen Kunden dort unterhalten, das Teil selbst online suchen) war absehbar, dass das Auto über Nacht hier bleiben müsste. Nachdem die Frau schon völlig entgeistert war, dass ich 20 Minuten zu Fuß zu Starbucks gelaufen bin und dann dort 5 Stunden "gewartet" habe, bot sie an, mich nach Hause zu fahren. Ich war schon im Begriff, mir ein Uber zu bestellen, aber ich dachte die Geschichte wird bestimmt besser, wenn ich mich von der Empfangsfrau in ihrem alten Privatwagen nach Hause kutschieren lasse. Leider war auch das nicht so einfach; sie fand Ihren Autoschlüssel nicht. Die Suche hat noch mal ungelogen 20 Minuten gedauert, dann ging es los. Auf dem Weg nach draußen fragte Sie den Kunden, mit dem ich vorher schon kurz gesprochen habe, ob er auch mitkommen wollte. Das kam mir etwas komisch vor aber wie bereits erwähnt bin ich mittlerweile glaube ich etwas abgestumpft. Wenigstens durfte ich vorne sitzen^^. Auf dem Weg musste sie noch tanken (natürlich, was auch sonst) und ich hab mich mit dem anderen Kunden unterhalten, der scheinbar irgendwie persönlich mit dem Mechaniker oder der Frau verbunden ist. Irgendwann zu Hause angekommen hab ich kurz überlegt ob ich das jetzt schlecht finde, dass ich ohne Auto nicht mehr zu Tennis oder irgendwas anderem komme, in Anbetracht des bereits erlebten Abenteuers war aber glaube ich die das Maß an erinnerungswürdigen Ereignissen bereits ausreichend gefüllt.