Was für ein Tag!!! Das Weckerklingeln um 5.40 Uhr hat uns unsanft aus dem Schlaf gerissen, aber die Aufregung hat uns doch schnell wach werden lassen. Die Bahnfahrt mit dem ICE-Sprinter war tatsächlich recht angenehm, da wurde die deutsche Bahn ihrem Ruf nicht ganz gerecht. Eingecheckt hatten wir bereits am Vorabend, deshalb ging es direkt zur Kofferabgabe. Nach den ganzen Horrorgeschichten diesen Sommer hatten wir ein bisschen mehr Zeit eingeplant, also gab es noch eine kurze Kaffeepause bevor es durch den Security Check ging. Alles erstaunlich unproblematisch. Kurz danach machten wir es uns in unserer Zweierreihe gemütlich und starteten unseren 12 1/2 stündigen Flug. Der Flug an sich war zwar recht lang, wir waren aber mit heruntergeladenen Serien, Filmen und Podcasts gut vorbereitet. Ich habe auch versucht, Applyhr ( Schleichwerbung ) etwas voranzubringen, die Position war mit Laptop aber mehr als unergonomisch. Nachdem wir den Grand Canyon und Las Vegas von oben bestaunt hatten, landeten wir auch schon sehr sanft am LAX. Während Flug und Landung angenehm waren, war die Warteschlange vor der "Border Protection" extrem lang. Es ging auch nur langsam vorwärts und wir mussten aufpassen, dass wir die gute Laune nicht verlieren. Als wir dann vor der Grenzbeamtin standen passierte das, wovor ich mir schon von Anfang an Sorgen gemacht hatte: Ihr gefielen mein Visum und meine Reisepläne nicht so gut. Während Caro problemlos durchgehen konnte, wurden meine Pläne sehr genau hinterfragt. Nachdem ich ihr versucht hatte darzulegen, dass ich mich mit eigenen Mitteln über Wasser halten kann und kein Homeoffice machen werde (das geht mit dem Visum nicht) kamen zwei Kollegen (genauer gesagt Polizisten) und nahmen mich zu einer "Second Inspection" mit. In einem Raum mit ca. 30 weiteren Reisenden hieß es dann erst mal warten. Caro hatte sich währenddessen bereits um das Einsammeln der Koffer gekümmert, eine Sorge weniger... Als mein Name aufgerufen wurde, musste ich erneut erklären, warum ich nicht mit dem ESTA (Visum) Reise, wie ich mich finanziere, was ich 5 Monate machen möchte und wo ich sein werden. Ich musste sogar mein Online-Banking öffnen, damit ich nachweisen konnte, dass ich für 5 Monate genug gespart hatte. Um mittlerweile 3 Uhr nachts deutscher Zeit war es durchaus eine kleine Herausforderung den Mann davon zu überzeugen, dass Amerika gut damit beraten ist, mich ins Land zu lassen. Doch nach den ganzen Offenlegungen bekam ich meinen Pass zurück und konnte endlich in Richtung Gepäckband gehen, wo Caro nun seit 45 Minuten auf mich wartete. Ab dann lief es besser: Mit einem Shuttle sind wir zum Mietwagenverleih, wo wir so gut es ging abwehren konnten, extrem übers Ohr gehauen zu werden, weil wir angeblich noch 27 Versicherungen und ein größeres Auto benötigten. Mit einem kleinen Chevrolet Spark fuhren wir zu der Adresse unserer Unterkunft, die wir über Airbnb gemietet hatten. Doch mit dem angegebenen Türcode kamen wir nicht in das Gebäude und nach einem Telefonat mit der Vermieterin, stellte sich die Adresse als falsch heraus und wir mussten noch 5 Minuten zu einem anderen Ort fahren. Dort wartete die Vermieterin schon und wir hatten es endlich geschafft und fielen nach dem langen Tag hundemüde ins Bett.
